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Brandschutz - Brandbekämpfung von Elektrofahrzeugen

Aktualisiert: 15. Okt.

Die Brandbekämpfung von Elektrofahrzeugen: Herausforderungen und Maßnahmen


In einer Ära, in der die Elektromobilität immer mehr auch hinsichtlich Brandschutz an Bedeutung gewinnt, stehen Feuerwehrleute und Rettungskräfte vor neuen Herausforderungen. Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen bringt nicht nur umweltfreundlichere Mobilitätslösungen, sondern auch spezifische Risiken und Gefahren mit sich, die im Falle eines Brandes besondere Maßnahmen erfordern. Die "Fachempfehlung Elektrofahrzeuge 2021-01" der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF Bund) bietet wertvolle Leitlinien zur effektiven Brandbekämpfung und Risikominimierung.


Elektrofahrzeuge, die meist mit Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet sind, bergen einzigartige Gefahren. Diese Batterien können bei mechanischer Beschädigung oder Überhitzung exotherm reagieren, was zu intensiven Bränden oder gar Explosionen führen kann. Eine umfassende Gefahrenanalyse und Risikobewertung sind daher essenziell, um Einsatzkräfte auf die spezifischen Risiken vorzubereiten.


Am Einsatzort ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Einsatzkräfte schnell erkennen, dass es sich um ein Elektrofahrzeug handelt. Dies kann durch entsprechende Markierungen und Hinweise am Fahrzeug erleichtert werden. Sobald diese Identifikation erfolgt ist, müssen spezifische Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Eine der effektivsten Methoden zur Brandbekämpfung bei Elektrofahrzeugen ist die Verwendung großer Mengen Wassers. Wasser kühlt die brennende Batterie effektiv und verhindert so ein weiteres Ausbreiten des Feuers. Der Einsatz spezieller Löschmittel kann in Erwägung gezogen werden, ist jedoch nicht immer notwendig oder vorteilhaft.


Ein besonders wichtiger Aspekt der Brandbekämpfung bei Elektrofahrzeugen ist die Nachsorge und Kontrolle. Auch nachdem das Feuer gelöscht wurde, besteht die Gefahr, dass die Batterie erneut entzündet, ein Phänomen, das als "Thermal Runaway" bekannt ist. Deshalb ist es unerlässlich, die gelöschte Batterie länger zu überwachen. Das beschädigte Fahrzeug sollte gesondert gelagert werden, um eine sichere Nachkontrolle zu gewährleisten und mögliche Risiken zu minimieren.


Neben den technischen und operativen Maßnahmen betont die Fachempfehlung auch die Bedeutung von Schulungs- und Trainingsmaßnahmen. Regelmäßige Schulungen und Übungen sind unerlässlich, um die Einsatzkräfte auf den Umgang mit Elektrofahrzeugen vorzubereiten. Notfallpläne und Verfahrensanweisungen, die spezifische Szenarien und Maßnahmen beinhalten, sollten entwickelt und regelmäßig aktualisiert werden. Dies stellt sicher, dass die Einsatzkräfte stets auf dem neuesten Stand der Technik und der besten Praktiken sind.


Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit Fahrzeugherstellern und Experten als entscheidend angesehen. Diese Kooperation ermöglicht es, stets aktuelle Informationen und technische Unterstützung zu erhalten. Fortbildungen und die Teilnahme an Fachausschüssen tragen dazu bei, das Wissen kontinuierlich zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu halten.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Brandbekämpfung von Elektrofahrzeugen eine Vielzahl spezifischer Herausforderungen mit sich bringt. Die "Fachempfehlung Elektrofahrzeuge 2021-01" der AGBF Bund bietet wertvolle Leitlinien, um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen. Durch eine Kombination aus gezielten Maßnahmen am Einsatzort, sorgfältiger Nachsorge, kontinuierlicher Schulung und enger Zusammenarbeit mit Experten können Feuerwehrleute und Rettungskräfte sicher und effektiv auf die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen reagieren.




Brandschutzbeauftragter

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