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Psychische Belastung am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen

Es ist unbestritten, dass die psychische Belastung in nahezu allen Branchen stetig zunimmt. Die Auswirkungen davon können sehr unterschiedlich ausfallen: während sie manchmal positive Effekte hat, wie etwa Abwechslung oder Lernfortschritte, führt sie häufig auch zu Stress und gesundheitlichen Problemen. Solche negativen Folgen werden als Fehlbeanspruchungen bezeichnet. Studien zeigen, dass Stress – neben Muskel-Skelett-Erkrankungen – zu den bedeutendsten Gesundheitsproblemen für Unternehmen in der EU zählt.


Warum nimmt die psychische Belastung zu?

Der Hauptgrund für die wachsende psychische Belastung am Arbeitsplatz liegt in den steigenden Anforderungen an die Menge und Qualität der Arbeit. Doch auch andere Rahmenbedingungen wie unsichere Arbeitsverhältnisse und mangelnde Leistungsvoraussetzungen tragen dazu bei. Beschäftigte fühlen sich oft überfordert, wenn beispielsweise bestimmte Qualifikationen oder persönliche Kompetenzen fehlen.


Belastungsfaktoren vs. Ressourcen

Psychische Belastung entsteht jedoch nicht isoliert. Belastenden Faktoren stehen immer auch sogenannte Ressourcen gegenüber. Diese Ressourcen – wie Entscheidungsspielräume, soziale Unterstützung oder angemessene Arbeitszeitmodelle – können helfen, Fehlbeanspruchungen auszugleichen oder sogar zu verhindern. Das Problem: In vielen Unternehmen sinken die verfügbaren Ressourcen oft gleichzeitig mit der Zunahme der Belastungsfaktoren. Ein typisches Beispiel dafür ist die zunehmende Arbeitsverdichtung durch Prozesse wie das Lean Management, bei dem Effizienzsteigerung im Vordergrund steht, aber oft zu Lasten der individuellen Belastbarkeit geht.


Hier ein Überblick über gängige Belastungsfaktoren sowie mögliche Ressourcen, die helfen können, diese zu kompensieren:

Belastungsfaktoren

Ressourcen

Zeitdruck

Handlungs- und Entscheidungsspielräume

Arbeitsverdichtung

Unterstützung und klare Prioritäten von Kolleg*innen und Vorgesetzten

Umgang mit schwierigen Kund*innen

Kollegiale Unterstützung und regelmäßige Pausen

Unklare Organisationsstrukturen

Klare Zuständigkeitsregelungen und kontinuierliche Informationen

Konkurrenz zwischen Mitarbeitenden

Soziale Unterstützung und ein kooperatives Umfeld

Mobbing

Förderung sozialer Integration im Team

Fehlende Ausstattung oder personelle Ressourcen

Ausreichende und zweckmäßige Arbeitsmittel sowie Beteiligungsmöglichkeiten

Schichtarbeit oder ungünstige Arbeitszeiten

Sozial verträgliche Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder Arbeitszeitkonten

Fehlende Vertretungsregelungen

Transparente und abgestimmte Vertretungspläne

Zwang zur Weiterqualifikation

Geplante Weiterbildungsmöglichkeiten

Gewalt am Arbeitsplatz

Schutz- und Unterstützungsangebote durch das Unternehmen

Unklare Aufgabenverteilung

Klar abgegrenzte Verantwortlichkeiten


Durch das richtige Zusammenspiel von Belastungsfaktoren und Ressourcen lässt sich das Risiko von Fehlbeanspruchungen erheblich reduzieren. Unternehmen können durch gezielte Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsförderung, klare Organisationsstrukturen und die Förderung von Weiterbildung einen wichtigen Beitrag leisten, um langfristig die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen und ein produktives, gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen.


Die Zunahme psychischer Belastungen ist eine Herausforderung, der Unternehmen mit proaktiven, durchdachten Maßnahmen begegnen müssen. Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Belastung und Ressourcennutzung zu finden, schafft nicht nur ein besseres Arbeitsumfeld, sondern stärkt auch das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden nachhaltig.


Arbeitsschutz

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